Donnerstag, 26. Juli 2007

Amerikaner in Amerika?


Was ich in letzter Zeit immer häufiger feststelle, ist, dass hier halb Europa arbeitet! Ich habe hier im Sumpf jetzt schon Leute aus Norwegen, Schottand, Deutschland, Spanien, Rumänien und Italien getroffen. Nur die Franzosen, die mögen sie hier nicht..
Die ganzen Mexikaner die hier auch noch arbeiten, sind geduldete Arbeiter.
Ich habe jetzt übrigens mein Social Security Number bekommen!! Jetzt bin also endlich legal hier. Außerdem habe ich jetzt meinen amerikanischen Führerschein in Angriff genommen. Mal sehen wie lange das dauert..
Diese Woche scheint ruhig zu verlaufen..
Bis jetzt keine besondern Vorfälle.

Sonntag, 22. Juli 2007

Wochenende


Am Freitag hatte ich die Möglichkeit mir einen Eisbrecher mal genauer anzuschauen. Mit meinem kleinen unscheinbaren Ausweis komme ich jetzt überall hin... Die Jungs kamen gerade aus Alaska wieder und waren froh, mal wieder was anderes als Eis zu sehen.. Da ich ja jetzt auch jedes Schiff darf, habe ich die Gelegenheit genutzt und mir von der Besatzung den ganzen Kahn mal zeigen lassen. Das war schon beieindruckend wieviel Schichten Stahl zu dem Bug eines Eisbrechers gehören.. Würde Euch ja gerne Fotos zeigen, aber dann würden die mich erschiessen...
Am Samstag ging es morgens zum Training, danach zum Golfen und dann nach New Orleans.
Leute was für eine schöne Stadt! Es sind noch längst nicht alle Schäden behoben die Hurrican Cathrina hinterlassen hat, aber die Stadt ist der Hammer.
Ich bin bei geschmeidigen 46 Grad durch die Stadt gelaufen. Da braucht man zwischendurch auch mal was zu trinken. Und was soll ich sagen, es gibt ein deutsches Haus in New Orleans und die haben importiertes Bier aus Deutschland!!! Nicht den Verschnitt aus dem Supermarkt. Nein, dass richtig gute Zeug!!!
Das Problem ist nur, dass ich das nächste mal, wohl nicht gleich einen halben Liter Hefe Weizen trinken sollte wie Wasser.... Aber ich bin ja lernfähig.
Das French Quater hat seien eigenen Flair und liegt direkt am Mississippi. Die Bourbon Street ist wie ein kleiner Kiez. Überall Kneipen in denen es Live Musik gibt. Und die sind echt gut.
Jeder der aus einer anderen Welt kommt und auf hokus pokus, voodoo und son Zeug steht, der hat in New Orleans die Zentrale der Bekloppten gefunden! An fast jeder Ecke sitzt hier son geistesgestörter, der meint einem die Zukunft durch Hühnerbeine oder sonstwas vorhersagen zu können..

Donnerstag, 19. Juli 2007

Und noch ne neue Crew..


Heute war mal wieder Crew Change! Der gestrige Tag war verdammt anstrengend, da die uns eine halbe Bohrinsel in Einzelteilen geliefert haben. Glaube aber, dass mich jetzt nichts mehr so schnell umhauen kann.
Als ich heute morgen in Büro kam, waren mal wieder andere Leute am Start. Aber wie alle hier sehr freundlich. Gab bis jetzt erst eine Ausnahme. Und den Typen nennen sie hier little Hitler... Alles Klar?!
Ich esse so früh morgens eigentlich noch nichts, aber das musste ich heute morgen mal ändern.. " You gonna work with us, you gonna eat like us!" Klare Ansage vom Chef. Also gab es heute morgen schon Pizza, Donats und Kaffee. Mir ist jetzt noch schlecht!
8 Uhr Safety meeting. Wie jeden Donnerstag, nur mit dem Unterschied, das letzte Woche wohl nicht immer alles so glatt lief. Keine schönen Bilder...
Amsonsten ist es hier wieder sehr heiß und alles geht seinen Gang...

Dienstag, 17. Juli 2007

Und es wurde dunkel...


Heute morgen hat es schon geregnet als ich aufgestanden bin. Als ich zum Büro ging hatte ich tatsächlich eine Jacke an, denn es stürmte hier wie wild.
Im Büro angekommen hatten sie zum Glück schon Regenmäntel verteilt, denn man konnte am Himmel sehen was da auf und zukam.. Als ich den ersten Lkw abgefertigt hatte, war ich nass bis auf die Knochen. Trotz Regenmantel!
Es war so stürmisch, dass aufeinmal die Bürotür aufflog und das ganze Papier quer durch den Raum flog. Das waren schon keine Pfützen mehr, sondern kleine Teiche die sich da gebildet hatten... Bei so einem Wetter jagt man normalerweise nicht mal seinen Hund vor die Tür.
Gegen 15 Uhr hörte es tatsächlich auf zu regenen.. Dann kamen auch die ganzen Lkw´s die aufgrund des schlechten Wetters erst später gestartet waren.
Später schien dann wieder die Sonne und es wurde wieder warm...

Freitag, 13. Juli 2007

Freitag der 13.


Heute ist Reisetag! Hab dafür extra einen Fahrer bekommen der mich durch die Gegend fährt.
Als erstes zur Behörde für die Social Security Number.. Wenn die genauso drauf sind, wie die Leute am Telefon wird das ein langer Tag heute... Zu meinem Erstaunen bin ich da nach 45 min wieder raus und alles hat geklappt! Die schicken mir den Ausweis in 14 Tagen zu!
Danach gehts weiter zur Bank: Konte eröffnen. Für alle die sich jetzt wundern, dass es auch ohne Social Security Number geht, es muss nur der richtige für einen vorsprechen und dann geht das schon..
Als nächstes auf zum Hauptsitz der Firma. Als ich da angekommen bin, bin ich schon ne Weile unterwegs und da fragt die mich doch, ob ich denn schon den Drogentest gemacht hätte!? Ich dachte die will mich auf den Arm nehmen, aber das war ihr Ernst! Also auf in das firmeneigene Krankenhaus zum Drogentest und zur Tauglichkeitsprüfung! Als auch das geschafft ist bin ich erstmal erledigt... Der Fahrer bringt mich zu meinem Kumpel Peter, wo ich erstmal 2 Stunden schlafe...Abends gehts in Fitness Studio den vorher geht da eh keiner hin, außer selbstmord gefährdete.. Denn wir hatten heute schlappe 46 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit und ich kann euch sagen, da schwitzt man schon, wenn man irgendwo 2 min steht...

Crewchange


Heute hat die Crew gewechselt mit der ich arbeiten soll. Werde in den nächsten alle Crews kennenlernen, die es hier so gibt. Freue mich schon darauf! Mal sehen ob ich die ganzen Namen behalten kann...
Ich hab schnell gemerkt, dass es in den Crews wohl Qualitätsunterschiede gibt. Die jetzigen machen das wohl genauer als die anderen... Aber gut für mich...
Es ist schon witzig, wenn man nach einer Woche durch den C-Port läuft und jeder kennt einen.. Da kommt dann immer: "Hi Sven! What´s going on Dude!" Ich glaube die kleine Schildkröte aus "Findet Nemo", hätte das Wort "Dude" auch nicht öfter in einem Satz unterbringen können als die Leute hier!
Meinen Helm haben die hier auch schon mit einem entsprechenden Aufkleber versehen.. "German Property", d.h. soviel wie Eigentum von Deutschland.
Die Jungs von der IT scheinen aber auf der ganzen Welt überlastet zu sein... Ich habe immer noch kein Internet zuhause....

Dienstag, 10. Juli 2007

Mitarbeitermotivation


Über das Essen kann ich mich hier ja, wie schon einmal erwähnt, wirklich nicht beklagen.. Als ich heute in die Kantine gehen wollte, sagte die Jungs noch:" He G-Man, don´t eat too much today. There will be a surprise at the end of the shift!" Erstens: G-Man, dass bin ich, den meinem Namen kann hier keiner aussprechen.. Und zweitens: das heist ich soll mir den Wanst nicht so voll hauen, denn nach der Arbeit gibts was vernünftiges zu essen..
Und dann hab ich mal gewartet... Es wurde Feierabend und wir sind alle wieder in die Kantine... Davor stand ein riesen Pick-Up mit 2 riesen Töpfen auf der Ladefläche. In denen wurden Riesengarnelen und Krebse direkt vom Kutter gekocht!! Leute ich kann euch sagen, das leben ist schön!!! Die haben uns keine Teller gegeben sondern Tabletts wo ordentlich was reingeht! Und dazu gabs ein kaltes Bier!! Abwohl das hier sonst strikt verboten ist...

Montag, 9. Juli 2007

Social Security Number...


Ohne Social Security Number ist man in den USA aufgeschmissen! Die braucht man für so ziemlich jeden Behörden Gang, Autokauf, Handyvertrag usw. Ich hatte heute das große Glück, mich darum kümmern zu dürfen, wie ich diese olle Nummer bekommen kann. Und was soll ich sagen... Ich fühlte mich wie Asterix und Obelix als sie den Passierschein A39 besorgen sollten! (Für die, die das nicht kennen, sie waren kurz davor total bekloppt zu werden...) Ich sollte ein Formular im Internet ausfüllen. Ersten war das nicht möglich und zweitens war da auch keins zum download. Also rief ich die Nummer an, die ich auf der Homepage gefunden hatte. Da war ich dann mit einem Sprachcomputer verbunden, der mir mitteilte, dass ich doch bitte das Formular im Internet ausfüllen solle!! Da wurde ich schon ein bißchen sauer... Ich hab dann einfach eine andere Nummer von der Homepage gewählt. Und was soll ich sagen... Der gleiche Sprachcomputer!!! Ich habe mich dann einfach als Firma ausgegeben, die in den USA Praktikanten unterbringen will. Und zack, eine menschliche Stimme! Der habe ich dann erzählt, dass ich als Ausländer wohl die Ansage nicht richtig verstanden habe... Aber nachdem sie mich dann einmal quer durch die ganze Behörde verbunden hatte, kam ich dann doch noch zu jemanden der mir helfen konnte. Als ich dann fragte, wie lange es dauern würde, sagte sie, dass es von dem Arbeitsaufkommen in der Behörde abhängt, aber 6 Wochen sind keine Seltenheit....

Samstag, 7. Juli 2007

Wochenende!!!!





Freitag abend hat mich mein Kumpel Peter noch schnell aus dem Sumpf geholt und wir fahren zu seinem Haus. Samstag morgen um 9 Uhr haben wir ein Meeting bei den North American Shipbuilders. Der Ingeneur von MAK macht auf mich einen komischen Eindruck. Sieht aus wie Prof. Hastig aus der Sesamstrasse. Und was soll ich sagen, er macht den Mund auf... Und wo kommt der wohl her?? Aus Sachsen! Die sprechen eh schon komisch und dann noch auf Englisch! Nach dem Meeting schauen wir uns die Fertigung eines Offshore Vessels an und dann ab nach hause.
Dort angekommen fühle ich wie im Kindergarten. Die halbe Nachbarschsft ist da mit Kindern, die im Pool stecken.
Dann aufeinmal heisst es fertig machen und auf zum Golfplatz. Ja, genau Golfplatz... Weil ich ja jedes Wochenende mit meinen Jungs ein paar Bälle schlage gar kein Problem für mich! Ich laufe da also auf und bekomme einen Ball und Schläger in die Hand gedrückt. Mal sehen, ob ich dieses kleine weise Ding überhaupt einen Meter bewegt bekomme. Nachdem ich fasst den ganzen Abschlaghügel umgeflügt habe, endlich ein Erfolgserlebnis... Das Ding hat sich ein paar Meter bewegt. Ich entscheide mich nach dem ersten Loch erstmal zu sehen wie die Profis das machen.. Werd wohl noch ein wenig üben müssen, bis ich da mitspielen kann.
Das Golfspielen hat mich dieses Wochenende wenigstens noch vor dem Fallschirmspringen gerettet... Das holen wir dann später nach. Schönen Dank auch....

Freitag, 6. Juli 2007

The Warehouse Department



Mein Wecker klingelt um 4:30 Uhr!! Gut, das ich gestern so früh ins Bett gegangen bin. Duschen und dann los. Um diese Uhrzeit sind es schon 27 Grad. Wird wohl ein heißer Tag heute. Gut das ich zu meinem Büro zu fuß gehen kann. Also auf zu den Warehouse Guys! Um 5 Uhr komme ich da an und die lachen sich alle halb tot über die Erlebnisse von einem der Jungs von letzter Nacht. Es ist 5 Uhr!! Hallo! Aber die gute Laune soll sich den ganzen Tag über halten. Ich merke ziemlich schnell, dass sie mir hier was beibringen wollen und dass sie sehr bemüht sind mich so gut wie möglich mit einzubeziehen. Habe heute 12 18 Wheelers abgefertigt. Scheint nicht schlecht zu sein für den ersten Tag.

In der Kantine ist heute Fischtag! Hier heißt das Shrimps, Krabben und Filet und nicht Fischstäbchen mit Kartoffelbrei!!

Was auffällt, versuche ich mal mit einem kleinen Vergleich zu beschreiben:

Deutsche Arbeitsmoral heißt, hör auf zu lachen, mach so schnell Du kannst und sei so produktiv wie möglich ohne Fehler zu machen. Amerikanische Arbeitsmoral ist, hab Spaß bei der Arbeit, dann machst Du keine Fehler und wenn nötig, nimm Dir Zeit für einen Plausch. Deswegen arbeiten die nicht weniger, nur eben anders.. Oder ist das der Grund für meinen 12 Stunden Tag???

Wenn man bei 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit Cargo-Boxes für Bohrinseln beladen darf, sieht man nach 5 min. aus, als wäre man gerade aus der Dusche gesprungen. Hat man dann noch einen Helm auf und eine Sicherheitsbrille mit den Maßen einer Taucherbrille, fühlt man sich wie ein Fisch im Aquarium.. Aber Safety first!

Außerdem braucht hier keiner teure Parfums, denn es gibt ja Moskitospray mit verschiedenen Duftnoten! Ohne das Zeug sieht man hier sonst schnell ziemlich komisch aus. Ist es wirklich schon 17.30 Uhr!? Feierabend und Wochenende!!!

Mein erster Arbeitstag


Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Mal gut, dass draußen schon 26 Grad sind, sonst hätte ich doch glatt überlegt ne Jacke anzuziehen.

Um 7 kommt mein Chef persönlich angerauscht um mich abzuholen. Sein Name ist Dane ist Mitte 40 und scheint ganz nett zu sein. Auf dem Weg zum C-Port halten wir mal wieder bei Wal Mart und ich werde erstmal mit Arbeitsschuhen, Sicherheitsbrille und anderen Dingen ausgestattet.

Als wir dann endlich ankommen, werde ich gleich in ein Meeting geschleppt, wo ich mir anhören darf wie wichtig Arbeitssicherheit ist und da achten die Jungs hier wirklich drauf!! Um das auch noch zu unterstreichen, darf ich auch gleich mal mit den Jungs von der Safety Audit einen Port inspizieren. Super!! Mittlerweile sind es knapp 40 Grad.. Und weil es doch hier alles so sicher ist, renne ich mit einem Helm auf dem Kopf und einer Sicherheitsbrille und Sicherheitsschuhen durch die Gegend.. Schwitzen gehört hier zum guten Ton… Das hört sich vielleicht so an als möchte ich das lächerlich machen, aber das täuscht! Denn hier fahren pro Tag 140 LkW durch. Und wie alles, sind auch die größer als das, was ich bisher kenne. Und die Kräne haben hier auch keine Strohhalme am Hacken sondern riesige Anker die Bohrinseln an ihrem Platz halten sollen und riesige Bohrköpfe und Bohrgestänge. Nachdem wir die Inspektion abgeschlossen haben, gibt es endlich was zu essen!! Mal sehen ob Conny gelogen hat.. Aber ich muss sagen, das Essen hier ist echt gut. Und entgegen allen Erwartungen kochen die hier richtig. Damit meine ich, dass nicht alles frittiert ist. Das hängt wahrscheinlich mit den ganzen Rumänen und Mexikanern zusammen, die sonst ganz schön meckern würden, wenn sie jeden Tag irgendwelchen Mist essen müssen. Die Jungs müssen hier richtig ran…

Nach dem Essen werde ich zu den Loadplannern geschickt, um mir erklären zu lassen wie hier Geld verdient wird. Martin ist ein netter Kerl, aber wenn der nicht bald die Zähne auseinander bekommt und langsamer spricht, breche ich ihm den Kiefer!!! Eine Bitte langsamer zu sprechen hat auch gereicht ;-))

Er zeigt mir das, was ich bisher noch nicht gesehen habe. Dafür brauchen wir knapp ne Stunde. Und wir sitzen die ganze Zeit im Auto und fahren.. Es ist echt riesig hier!

Danach darf ich noch mal bei meinem Chef antreten und berichten was ich den heute alles so gemacht habe. Er sagt das ich morgen mit meinem Training beginne bei den Jungs vom Lagerhaus. Ich denke super jetzt geht’s los und dann das… Ich muss um 5.30 Uhr anfangen und bis 17.30 Uhr arbeiten.. Na ja, ist ja auch kein Urlaub hier.

Abends gehe ich in meinen Trailer den ich mit dem Vize Präsident von C-Logistic und einem Ingenieur von einer Bohrinsel bewohne.

Independence Day


Ich bin gestern zwar erst um 3 Uhr ins Bett gekommen, aber ich bin schon um 7 wieder wach.. Das wird ein harter Tag. Mal sehen wir gut ich das Jetlack wegstecken kann.. Heute werde ich meinen zukünftigen Arbeitsplatz kennen lernen. Bin ja schon ein wenig gespannt!! Vorher werde ich aber noch ein paar Sachen besorgen müssen, damit ich nicht verhungere.. Also auf zu Wal Mart!! Mal gut, dass hier alles ein wenig größer ist als in Deutschland!! Das macht die Sache ein wenig kompliziert.. Man merkt sofort, dass es keine Einfuhrbeschränkungen für Sachen aus China gibt.. Es gibt sehr günstige Klamotten, aber ob ich die wirklich haben muss??? Ich kaufe erstmal das was ich zum überleben brauche… Das perverse an dem Wetter hier ist, wenn es regnet, wird es nicht kälter sondern noch wärmer!!! Gut das es anfängt zu regnen.

Ihr könnt mich ab jetzt Shrek nennen, denn ich wohne in einem Sumpf!!! Allerdings in einem Sumpf mit dem größten Offshore Hafen der Welt!! Das ist hier alles so riesig und vom Strand aus sehe ich die ganzen Bohrinseln von Shell. Hier werden 20 % des gesamten Bedarfs an Oil der USA gefördert. Und das ist eine Menge!! Kein Wunder also das ich in einem Sicherheitsbereich wohne.. Kein Witz!! Ich darf hier noch nicht mal ein Bier auf dem Gelände trinken!! Schön dank auch… Aber Conny, die Chefin der Kantine hier, sieht aus wie Grummi von den Gummibärchen und nimmt mir meine Befürchtungen das ich verhungern werde.. Wenn ich irgendetwas haben möchte oder brauche, soll ich ihr bescheid sagen, sie wird es dann besorgen. Mal sehen ob das stimmt. Morgen werde ich ihre Kochkünste das erstmal testen..

So, langsam krieg ich Hunger! Und das ist nicht gut. Also zurück zu Peters Haus und den Grill angeschmissen! Mal gut das die Anderen schneller waren und schon alles fertig ist ;-))

Danach machen wir uns auf den Weg nach New Orleans um das Feuerwerk am Mississippi zu sehen. Allerdings nicht von den billigen Plätzen, sondern vom Trockendock der Bollinger Werft direkt am Fluss.. Der Inhaber ist ein guter Freund George W. Die Skyline von New Orleans ist echt der Hammer!! Und dann noch mit dem Feuerwerk!!

Nachdem alles vorbei ist, geht’s wieder zurück nach Hause. Morgen ist schließlich Arbeitstag.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Der Tag der Abreise..


Es ist Dienstag Morgen 7 Uhr am Hamburger Flughafen. Meine Familie, meine Freundin und der kleine Dominik sowie mein Kumpel Kay, haben sich entschlossen mich zu verabschieden.. Ich stehe am Check-In Schalter und hinter mir ist schon eine Mutti die ganze Zeit am meckern, warum das denn alles so verdammt lange dauert.. Ich hoffe die sitzt im Flieger nicht in meiner Nähe!!
Abschied nehmen ist immer blöd... Aber auch das haben wir geschafft.. Ich steige also in den Flieger und hoffe, dass ich nicht jemanden neben mir sitzen habe, denn Platz sieht anders aus.. Aber erste Klasse war nicht drin;-)) So, an alle die bisher der Meinung waren, es ist nicht möglich von HH bis New York zu schlafen: Es geht!!! Der Chinese der sich dann doch noch in meine Reihe verirrte, trat den Beweis an. Er kam, legte die Decke über sich und schlief ein.. Und er wachte wirklich erst in New York wieder auf.. Dort angekommen wurde man dann auch gleich von den grimmigen Freunden des Immigration Office in Empfang genommen. Iraner, Iraker oder Personen die irgendwie komisch aussehen wurden gleich mal bei Seite genommen und wurden nie mehr gesehen.. Ich für meinen Teil durfte erklären was ich da überhaupt wolle. Dies scheint geglückt zu sein, denn sonst wär ich schon wieder schon wieder da...
Als ich dann meinen Anschlussflug nach Housten antrat, war ich noch guter Dinge... Noch!!
Ich hatte diesmal nicht soviel Glück wie im Flug vorher.. Meine Reihe war belegt.. Hinter und neben mir kleine Kinder.. Und was können die am Besten? Richtig, schreien bis der Arzt kommt. Das ist ja eigentlich auch ok, aber wenn man seit 16 Stunden unterwegs ist und echt Schlaf braucht, absolut tödlich! Nachdem ich halb tot in Housten gelandet bin sehe ich meine Rettung: Starbucks!! Ein großer Kaffee sollte mich wieder ins Leben zurück holen.. Die Amis sind ja bekanntlich nicht die schlausten, da wundert es einen doch sehr, dass die Preise ohne Steuer sind!! Ich wollte also meine 2.99 wie auf dem Schild stand bezahlen und da sagte der doch 3.24 zu mir!!! Ich wollte gerade anfangen zu diskutieren als der Typ neben mir, mir einfach 25 Cent in die Hand drückt und sagt: Welcome to Amerika!! Hilsbereit sind sie ja die Amis..

Nachdem ich dann endlich meinen letzten Flug nach New Orleans antrete, bin ich jetzt schon geschlagene 19 Stunden unterwegs.. Um Flieger habe ich mal wieder volle Reihe, was aber egal ist, denn meine Beine spür ich eh nicht mehr.. Im Flieger lerne ich Bob kennen, einen Amerikaner, der auf der Suche nach einem Platz außerhalb der USA ist, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Bob hatte im letzten Flieger soviel Glück mit Kindern wie ich, nur mit dem Unterschied, er hat sich einen Cocktail nach dem Nächsten gegönnt und ist entsprechend lustig... In der Mitte von uns sitzt Alberto, ein Prof. von der LSU (Uni von New Orleans), wir kommen ins Gespräch und er lädt mich gleich mal zum Essen zu sich nach hause ein. Hab ihm gedroht das Angebot anzunehmen, mal sehen was daraus wird..
Als ich dann endlich in New Orleans lande, könnte ich im stehen direkt neben der Landebahn schlafen, aber zum Glück holt mich mein Kumpel Peter ab, denn die Luftfeuchtigkeit erinnert mich an eine türkische Sauna.. Nach 45 min Fahrt kommen wir an. Ich dachte ich könnte ins Bett und schlafen, aber weit gefehlt. Poolparty!! Ich lerne also schon mal ein paar Leute kennen.. Schön.. Als ich dann um 3 Uhr morgens tot ins Bett falle bin ich 27 Stunden unterwegs gewesen.. Was für ein Tag!!